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Von der Weser an die Fuhse

Jakob Schiffer verstärkt als Vikar für zwei Jahre das Team der Stadtkirchen

Peine. Die ersten Tage in der Friedenskirche waren schon ziemlich ereignisreich für Jakob Schiffer. Der angehende Pastor absolviert seit Anfang März sein zweijähriges Vikariat bei Pastorin Anja Jäkel. So nennt man in der evangelischen Kirche den Vorbereitungsdienst auf das Amt eines Pastoren.

„Schon in den ersten Tagen durfte ich zu vielen Terminen mit. So habe ich die Segnung des neuen Transporters der Peiner Tafel erlebt, war bei den Vorbereitungen auf und bei der Feier des Osterfestes dabei und kurz danach bei der Konfirmation“, berichtet Schiffer.

Dabei war die Fuhsestadt für den 28-jährigen bisher ein völlig unbekanntes Terrain. Aufgewachsen ist er in Schiffdorf bei Bremerhaven an der Weser. Dort machte Schiffer 2014 sein Abitur. Als Jugendlicher bekam er über eine Diakonin während der Konfirmandenzeit Kontakt zur Kirche, sah dies aber mehr als Freizeitbeschäftigung an.

„Eigentlich wollte ich nach dem Abi Mathe und Musik auf Lehramt oder Elektrotechnik studieren. Dann hat mich ein Freund überzeugt, mit ihm für ein paar Monate nach Tansania zu gehen. Dort habe ich in einem Projekt mit Kindern mitgearbeitet und gemerkt, dass ich auf jeden Fall etwas im sozialen Bereich machen möchte“, erinnert sich Schiffer.

So begann er im Herbst 2015 sein Studium der Theologie in Göttingen. Weitere Stationen waren Heidelberg und Marburg, wo er 2023 sein Examen ablegte. In Heidelberg fand Schiffer auch den Schwerpunkt seiner Arbeit.

„Dort habe ich gemerkt, dass mir die feministische, queere und schwarze Theologie sehr am Herzen liegt. Ich möchte gerne über den Tellerrand schauen und nicht alles so machen, wie es immer schon war“, bekräftigt er.

Dass ihn sein Vikariat nach Peine führt, erfuhr er Anfang Dezember, kurz vor einer fünfwöchigen Reise nach Kolumbien. Zum Glück ging die Wohnungssuche schnell, sodass direkt nach der Reise der Umzug in den Rosenhagen stattfinden konnte.

„Mein Partner arbeitet in Hannover in einem Tattoo-Studio und absolviert zusätzlich ein Fernstudium. Jetzt wollen wir gemeinsam mit unserer Hündin Hera Peine entdecken. Bisher gefällt es mir sehr gut. Es gibt viele schöne alte Gebäude und durch das Stahlwerk eine Bevölkerung, die mich sehr an Bremerhaven erinnert. Ich fühle mich hier sehr wohl“, sagt der angehende Pastor.

Seine erste Predigt durfte er bereits im April in Röhrse halten. Ab dem vierten Quartal ist er fester Bestandteil im Gottesdienstplan der Stadtregion. In den nächsten Wochen möchte Schiffer erst einmal alles und alle kennenlernen. Besonders freut er sich auf Aktionen wie die Kinderkirchentage und seine Schulphase, die ihn in die Eichendorffschule führen wird.

„Wenn mal etwas Zeit bleibt, erkunde ich mit meinem Partner gerne Flohmärkte und Second Hand Läden, spiele Gitarre und genieße die Spaziergänge mit Hera“, meint Schiffer abschließend.