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Wie wär`s mit Liebe

Jubiläumskonzert des St. Urban Gospelchores begeisterte die Zuhörer

Peine. Wir wär`s mit Liebe – „What about love?“ fragten die mehr als 40 Sängerinnen und Sänger sowie Chorleiter Dr. Lars Peters bei den Jubiläumskonzerten am Samstag und Sonntag in der zweimal restlos ausverkauften St.-Jakobi-Kirche.

Die in rot und schwarz fantasievoll gekleideten Chormitglieder empfingen die Gäste am Eingang mit kleinen Herzen und standen Spalier, bis jeder seinen Sitzplatz gefunden hatte. Zum Auftakt erklang die Melodie von „Love is in the air“, das Stargast Johnny Tune eindrucksvoll sang. Der erste Applaus war gewaltig. Sogleich wurden die Zuhörer ins Geschehen einbezogen und aufgefordert mit einem „Huuuuuuh“ in die Lieder einzustimmen. Für die musikalische Begleitung sorgte eine Band rund um Boris Alt.

„Was ist eigentlich Liebe? In Deutschland haben wir dafür nur dieses eine Wort, aber ich war im Urlaub auf Kreta und da gibt es ganz viele verschiedene Begriffe, für die erotische, die freundschaftliche oder auch die spielerische Liebe. Heute haben wir als Expertin Frau Dr. Sommer hier, damit sie nach dem Konzert alle wissen, wie man Liebe macht“, scherzte Peters, der den St. Urban Gospelchor vor ziemlich genau 30 Jahren gegründet hatte.

Mit sichtlicher Begeisterung für die Musik leitete er seine nicht minder begeisterten Sängerinnen und Sänger durch bekannte Stücke wie „Ain`t no mountain high enough“ oder „Stand by me“. Sowohl aus den Reihen des Chores als auch immer wieder von Gastsänger Tune gab es mitreißende Soli, die bisweilen für Gänsehaut sorgten wie „Halleluja“ , „Sag mir, wo die Blumen sind“ oder das von Tune extrem eindrucksvoll dargebotene „Bring him home“.

In den Pausen gab es Statements zu den verschiedenen Formen der Liebe. Dabei ging es auch um kritische Beleuchtungen des Themas. So trat beispielsweise der Papst auf, der Sex vor der Ehe, gleichgeschlechtliche Liebe und vieles mehr als Sünde verurteilte. „Kann denn Liebe Sünde sein?“, fragte der Chor darauf.

Auch die Themen Krieg und Verfolgung Andersdenkender sowie damit verbunden der Volkstrauertag wurden aufgegriffen. „Halleluja, endlich wieder die Todesstrafe für Homosexuelle in Uganda. Religionen haben großen Einfluss auf die Gesellschaft und die Familien. Wenn sie zum Gesetz erstarren, zu viel Macht bekommen, bedrohen sie manchmal die Freiheit und die Liebe“, meinte Peters nachdenklich.

Passend dazu und zum gewählten Ort ging es dann um die höchste und reinste Form der Liebe, die „Agape“ genannte Gottes- und Nächstenliebe. „Er gehört zu mir“ stimmte der Chor an und die alle Gäste sangen und klatschten mit. Eine Sängerin erklomm schließlich den Altar und sang direkt zu Jesus: „Er gehört zu mir, für immer zu mir“.

Beim anschließenden „We are the world“ kochte die Begeisterung dann über. Laut und klar drangen nicht nur die Stimmen der Sängerinnen und Sänger durch das Kirchenschiff, sondern auch die aller Besucher. Stehende Ovationen und lauter Jubel belohnten die Akteure für die tolle Leistung.

„Brauchen wir alle eine Spritze mit Liebe? Kommt vorbei“, scherzte Peters mit Anspielung auf seinen Beruf als Arzt. Von Chormitglied Petra Franke bekam er vor der Zugabe großes Lob und ein Dankeschön für seine fortwährende Begeisterung, seine neuen Ideen und die mitreißende Art.

Mit dem allerletzten Lied „Gebt auf eure Liebe acht“ verabschiedete sich der Chor und tanzte den Mittelgang entlang zu Ausgang. Zu Ende war der Abend damit noch nicht. Im Forum feierten alle noch kräftig den Geburtstag des Chores.