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Altarkreuz in der Matthäuskapelle eingeweiht

Künstler und Pastor Dr. Hans-Jürgen Kutzner gestaltete aus Rosenholz

Wehnsen. Gespannt blickten die Besucher des Sonntagsgottesdienstes in der Matthäus-Kapelle auf den Altar. Dort stand das neu gestaltete Altarkreuz, allerdings noch komplett mit einem weißen Tuch verhüllt. Der Holzbildhauer und Pastor im Ruhestand Hans-Jürgen Kutzner hatte das Kreuz passend zum Altar aus Rosenholz gestaltet und dabei viele Besonderheiten berücksichtigt.

„Wir freuen uns, dass der Bildhauer des Kreuzes heute da ist und uns seine Gedanken erläutern wird. Einige durften das Kreuz ja schon im Vorfeld sehen, aber für die meisten wird es heute eine Überraschung sein“, begrüßte Pastorin Eva Bartkowski die Gemeinde.

Dr. Kutzner umriss erst einmal kurz die Geschichte des aus Päse stammenden Altars, der aus der Zeit nach dem 30jährigen Krieg stammt. Am 21. September feiere man den Namenstag des Evangelisten Matthäus. So befasse sich der heutige Gottesdienst auch mit ihm.

„Matthäus war Zöllner. Ein anrüchiger Job, heute am ehesten vergleichbar mit Spitzel, IM oder islamistischer Schläfer. Jesus beruft ihn trotzdem in den Kreis seiner Jünger und verteidigt seine Entscheidung mit der Aussage: Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten“, führte der Pastor aus.

Mit seinem Altarkreuz wolle er die stille Predigt des alten Altarbildes verstärken. Es sei ein sanfter Blick auf die Liebe Jesu, der sich die Menschen erwählt. Für den Wehnser Altar wurde eine Kombination aus zwei bekannten Formen gewählt: während im unteren Bereich eine Hohlform den Blick auf die Schweißtuch-Darstellung der Altarpredella freigibt, erwächst – visuell Predella mit Haupttafel verbindend - aus dieser Form im oberen Bereich eine Form mit der Konnotation „Kreuz“.

„Am Wahlsonntag hat auch uns Herr Jesus seinen Wahlsonntag. Er erwählt uns alle, da macht er sein Kreuz“, schloss Dr. Kutzner.

Im Anschluss an die Ansprache zeigte Rolf Elligsen, was die Orgel der Kapelle kann. Er hatte dazu kleine Stücke aus dem 17. Jahrhundert ausgewählt und endete im vollen Spiel mit beiden Werken.

Die Enthüllung des Altarkreuzes nahmen Karin Loran-Copey und Ivonne Lohmeyer vom Kapellenvorstand vor. „Wir haben dazu noch einige Ideen, möchten gerne eine kleine Broschüre erstellen, die über Altar und Kreuz informiert. Besichtigungen sind nach Absprache möglich. Vielleicht gestalten wir auch eine Art Kirchenkunstpfad durch alle Kirchen und Kapellen der Region Edemissen. Wir möchten einfach zeigen, was wir zu bieten haben und Menschen für unsere Kirchen begeistern“, bekräftigte Loran-Copey abschließend.