Mitte November – Zwischenzeit. Zwischen Umzügen mit gebastelten Laternen zum Martinstag und der Adventszeit. Dazwischen eine kurze, stille Zeit. Zumindest in unseren Kirchen und manchen Herzen, denn zum Ende des Kirchenjahres steht ein Innehalten im Zentrum. Sich bewusst Zeit nehmen für die leisen Töne und das nachdenklich sein.
„Bei Gott, es fehlt ein Stück. Haltet die Welt an, es fehlt ein Stück, sie soll stehen! Und die Welt dreht sich weiter und dass sie sich weiterdreht, ist für mich nicht zu begreifen. Merkt sie nicht, dass einer fehlt? Haltet die Welt an.“ heißt es in einem Lied von Glashaus und Moses Pelham. Trauer, Schmerz, Ohnmacht, Weltschmerz klingen darin an. Nicht immer kann man sofort etwas davon beim Gegenüber erahnen. Nicht immer hat man die Kraft und die Zeit diese Gefühle bei sich selber zuzulassen.
Bewusst genauer hinzuhören, nachzufragen und auch den eigenen Gedanken Raum zu geben, gehört zu unserem christlichen Miteinander dazu. Im Dazwischen zu entschleunigen, Kraft zu tanken und aus dem Weltkarussel gedanklich einen Moment auszusteigen, gelingt vielleicht beim Lieblingsheißgetränk, einem Spaziergang oder einem Gespräch. Sprechen Sie uns in den Gemeinden gerne an. Nehmen Sie sich Zeit für die leisen Töne, dann wird auch wieder Kraft und Vorfreude fürs Weltkarussel da sein. Gottes Segen zu allen Zeiten wünscht, Pastorin Julia Josephine Braunsteiner
