Lengede. Vom wenig sommerlichem Wetter ließen sich die Lengeder Kirchgänger die Laune nicht vermiesen. Pastorin Julia Braunsteiner hatte zum Gottesdienst im Rahmen der Sommerkirche eingeladen. Unter dem Oberthema „Wunderzunderfunkelzauber“ ging es um das Märchen „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ von Hans-Christian Andersen.
„Das ist nicht gerade mein Lieblingsmärchen, aber als ich mich jetzt damit auseinandergesetzt habe, habe ich doch vieles daran entdeckt, das mir sehr gefällt“, erklärte Pastorin Braunsteiner. Per Bluetooth-Lautsprecher spielte sie das Märchen ein, das von einem armen Mädchen handelt, dem niemand auch nur ein Bund Schwefelhölzchen abkauft. In einer windgeschützten Ecke am kalten Silvestertag reißt sie ein Hölzchen nach dem anderen an und sieht wunderschöne Traumwelten. Schließlich reißt sie das ganze Bund an und sieht die verstorbene Oma, die immer gut zu ihr war. Sie gleitet mit diesem Bild hinüber in das Reich Gottes. Am nächsten Tag wird das Mädchen erfroren, aber mit einem Lächeln auf den Lippen entdeckt.
Im Anschluss waren die Besucherinnen und Besucher eingeladen, eigene Gedanken dazu, wo Licht und Wärme fehlen und wo sie selbst diese erlebt haben, aufzuschreiben. Wer mochte, durfte ein Streichholz aus der Kirchenbank im Altarraum mitnehmen und sich am Taufbecken den „Streichholzsegen“ spenden lassen.
„Mit dem Streichholz können Sie selbst für Licht und Wärme sorgen, wenn Sie es brauchen. Das Märchen zeigt, die Wahrheit kommt am Schluss, am Ende der Härte des Lebens. Die Sorgen kommen in der Wärme des Lichtes zur Ruhe. Der Rückblick auf die wärmenden Momente des Lebens wir in der Zukunft bei Gott zur Ewigkeit. Der innere Blick hin zu Gott lässt Ruhe finden. Gott ist unsere Zuversicht“, bekräftigte die Pastorin.
Nach dem Segen waren die Gäste noch zu einem Eis eingeladen, das trotz Regen und kühler Temperaturen allen gut schmeckte.