Weihnachten ist für mich das Fest der Geschichten. Da sind die Geschichten aus biblischen Zeiten, von weit her, die uns jetzt näherkommen und solche, die wir selbst in den Weihnachtsstunden unseres Lebens erlebt haben. Von Opas Mundharmonika und seinem Heringssalat, vom Krippenspiel, bei dem ich Maria war und das Baby vergessen habe, von unzähligen Versuchen, das Christkind zu ertappen und auch vom ersten Weihnachten mit der eigenen Familie. Da sind Geschichten vom Morgen des 25. Dezember, wenn wir Kinder flüsternd im Wohnzimmer spielten, von Papas Stimme bei „Stille Nacht“ und dem ersten Weihnachten ohne ihn. Bei vielen meiner Weihnachtsgeschichten packt mich das Heimweh nach den Menschen und den Orten und dem Gefühl aus diesen Geschichten. In all unsere eigenen Geschichten reiht sich jedes Jahr auch die Geschichte von Gott ein, der zu uns Menschen kommt, fast so, als wäre sie auch eine unserer Erinnerungen, die wir wieder und wieder erzählen. Ich glaube in diesen Tagen zu spüren, wie Gott ganz nah an uns heranrückt, um nichts zu verpassen und wie er uns gespannt lauscht, was wir zu erzählen haben. Ich glaube, Gott kommt zur Welt und kommt nach Hause in unseren Geschichten und er lässt jede unserer Erinnerungen bei sich wohnen. Ganz egal, ob sie mit „Es begab sich aber zu der Zeit…“ oder mit „Weißt du noch, …?“ beginnt.
