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Schmerzlich aber alternativlos

Ehemaliges Pfarrhaus in Groß Lafferde muss verkauft werden

Groß Lafferde. Manche Entscheidungen fallen schwer, insbesondere wenn man etwas loslassen muss, das lange Zeit fester Bestandteil einer Gemeinschaft war. So hat es sich der Kirchenvorstand in Groß Lafferde nicht leicht gemacht, den Verkauf des ehemaligen Pfarrhauses zu beschließen.

„Es gab viele ausführliche Diskussionen und wir haben alle möglichen Lösungsansätze in Erwägung gezogen, aber letztendlich blieb uns nichts anderes übrig, als uns vom ehemaligen Pfarrhaus zu trennen. Zum einen hätten wir einen hohen sechsstelligen Betrag in die Sanierung investieren müssen zum anderen ist nahezu ausgeschlossen, dass das ehemalige Pfarrhaus noch einmal Wohnstandort einer Pastorin oder eines Pastors werden wird“, bedauert Pastorin Julia Josephine Braunsteiner.

Im Zuge der fortschreitenden Verkleinerung der Kirchen- und Gemeindegliederzahlen gebe es immer weniger eigenständige Einzelgemeinden. So gehöre auch Groß Lafferde mittlerweile zum verbundenen Pfarramt „An der Fuhse“ gemeinsam mit Lengede, Klein Lafferde, Ölsburg und Gadenstedt.

Derzeitiger Wohnsitz der Pastorin ist Groß Ilsede und daran wird sich voraussichtlich auch nichts ändern. Durch die Reduzierung der Pfarrstellen im Kirchenkreis stehen mehrere Pfarrhäuser leer. Genutzt werden vorrangig die, die nicht aufwändig saniert werden müssen. „Da gehört Groß Lafferde eindeutig nicht dazu. Es müsste nahezu alles erneuert werden.

Besonders bitter für uns ist die Tatsache, dass der Verein „Atze“ seine Räume im Nebengebäude des Pfarrhauses verliert. Wir haben dem Verein damals Zuflucht gewährt, als die ehemaligen Räume in der Schule nicht mehr genutzt werden konnten“, bekräftigt Braunsteiner. Leider ist bislang offen, welche Alternativen es nun für den Verein geben kann.

Die Vermarktung des ehemaligen Pfarrhauses samt Nebengebäude soll im Sommer starten. Beim Tag der Gemeinde am Sonntag, den 4. August, soll das Gesamtkonzept dann noch einmal vorgestellt werden. Der Erlös aus dem Verkauf des Gebäudes soll in die Kirchensanierung fließen. Das neue Pfarrbüro und das Amtszimmer der Pastorin werden ins Gemeindehaus integriert. Hier ist dann auch eine barrierefreie Erreichbarkeit gewährleistet.

„Für Fragen und Informationen stehen insbesondere die beiden Stellvertretenden Vorsitzenden des Kirchenvorstandes, Ute Blume und Frank Klimke, und auch ich gerne zur Verfügung. Uns ist bewusst, dass es für viele ein schmerzlicher Moment sein wird. Diese Trauer muss und soll man auf jeden Fall zulassen. Vielleicht ist es ein kleiner Trost, dass die Sanierung unserer Kirche vorangetrieben werden kann und wir mit dem Verkaufserlös diese Arbeiten unterstützen können“, schließt die Pastorin.