Hildesheim. Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder wird am Sonntag, 25. Mai 2025, in einem Festgottesdienst in der Hildesheimer Michaeliskirche aus ihrem Amt im Sprengel Hildesheim-Göttingen verabschiedet. Die promovierte Theologin wurde im März zur Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen gewählt und wird am 15. Juni ihr neues Leitungsamt antreten.
Dankbarkeit und Rückblick
„Ich blicke mit großer Dankbarkeit auf die Jahre im Sprengel zurück“, sagt Ruck-Schröder im Vorfeld der Verabschiedung. „Es war eine Zeit intensiver Begegnungen, tiefer geistlicher Erfahrungen und gemeinsamer Verantwortung. Der Abschied fällt mir nicht leicht, aber ich gehe mit reichen Erfahrungen von Niedersachsen nach Westfalen.“
Seit Juli 2021 leitete Ruck-Schröder den Sprengel Hildesheim-Göttingen, der acht Kirchenkreise in Südostniedersachsen mit insgesamt rund 460.000 Gemeindegliedern umfasst. Sie war die erste Frau in diesem Amt im Sprengel und prägte es mit einem Führungsstil, der auf Dialog, Teilhabe und theologische Klarheit setzte.
Akzente in Musik und Ehrenamt
Gemeinsam mit den Kirchenmusikerinnen hat sie die Popularmusik im Sprengel entscheidend vorangebracht. Ihr besonderes Augenmerk lag auf dem Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen, besonders im Bereich der ehrenamtlichen Gottesdienstleitung durch Lektor*innen und Prädikant*innen.
Gesellschaftliches Engagement und interreligiöser Dialog
Auch in gesellschaftlichen Debatten bezog sie klar Stellung – etwa gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus, für Demokratie und Menschenwürde. Der interreligiöse Dialog lag ihr dabei besonders am Herzen. So initiierte sie Dialogveranstaltungen und führte gemeinsam mit Rabbiner Gábor Lengyel ein christlich-jüdisches Gespräch in der Michaeliskirche. Ebenso lud sie den jüdischen Komponisten Dr. Jean Goldenbaum zu einem musikalisch-theologischen Dialog über Psalmen, Glaube und Frieden ein.
Multiprofessionelle Zusammenarbeit im Sprengel
Mit persönlichem Engagement war sie präsent im Sprengel Hildesheim-Göttingen: bei Gemeindefesten, auf den Kanzeln im ländlichen Raum, bei ihren Visitationen in den Kirchenkreisen und nicht zuletzt bei Gesprächen mit den vielen ehren- und hauptamtlich Tätigen – darunter Pastoren und Pastorinnen, Religionslehrpersonen, Diakoninnen und Diakonen, Kirchenkreissozialarbeiter*innen sowie Mitarbeitenden in der Verwaltung. So förderte sie auch eine multiprofessionelle Zusammenarbeit verschiedener kirchlicher Berufe.
Engagiert in kirchlicher Verantwortung
Darüber hinaus wirkte sie in landeskirchlichen Gremien sowie in den Aufsichtsräten der Diakonie Himmelsthür und des Evangelischen Krankenhauses Göttingen-Weende mit.
Abschied und Ausblick
„Ich habe es als große Bereicherung erlebt, mit den Menschen in den Gemeinden unterwegs zu sein – in Gottesdiensten, Gesprächen und ganz alltäglichen Begegnungen. Diese Vielfalt des kirchlichen Lebens in Südniedersachsen werde ich vermissen“, so Ruck-Schröder.
„Die Michaeliskirche in Hildesheim war für mich ein besonderer Ort in diesen Jahren – nicht nur als Weltkulturerbe, sondern als geistlicher Raum, der Menschen bewegt“, sagt sie weiter. „Ich freue mich, dort mit vielen Weggefährt*innen zum Abschied Gottesdienst zu feiern.“
Terminhinweis
Der Gottesdienst zur Verabschiedung von Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder am 25. Mai 2025 beginnt um 15 Uhr in der Michaeliskirche in Hildesheim.