Mit vielen besonderen Gottesdiensten feierten die evangelischen Christen den Reformationstag. In der St.-Jakobi-Kirche gestaltete Vikar Jakob Schiffer gemeinsam mit Diakonin Franziska Bendrien und Kirchenvorsteherin Sabine Freye einen musikalischen Festgottesdienst für die gesamte Stadt Peine. Kirchenkreiskantor Christof Pannes und eine Gesangsensemble sorgten für den musikalischen Rahmen.
„Weihnachten fällt aus. Punkt“, herrschte Vikar Schiffer zu Beginn seiner Predigt die Gemeinde an. Schließlich sei das Fest oft nur noch ein großer Kommerz und ein bekannter Limonadenhersteller mache damit deutlich mehr Umsatz als Brot für die Welt an Spenden generiere.
„Einfach mal sagen, was man denkt, sich gegen andere stellen und Neues wagen – das erfordert Mut. Dabei hilft Mutmacher Martin. Er wollte damals eigentlich gar kein Vorbild sein, sondern einfach das tun, was er für richtig hielt. Der Kern unserer Kirche ist gedanklich und emotional ganz nahe bei Luther. Die Liebe zu Gott und den anderen Menschen ist unser höchstes Gebot. Rechtfertigung entsteht allein durch Glaube, nicht durch Werke. Unser Glaube, der kann richtig was und wir auch“, bekräftigte er.
In der Ölsburger Trinitatiskirche hatte Pastor Dominik Christian Rohrlack gemeinsam mit einem großen Team wieder zum beliebten Reformationstheater eingeladen. Die Mitwirkenden aus dem verbundenen Pfarramt an der Fuhse spielten die Geschichte der Reformation von Wittenberg bis ins Hildesheimer Land nach. In tollen Kostümen traten neben Luther auch seine Ehefrau Katharina von Bora, Reformator Johannes Bugenhagen, Herzog Heinrich der Jüngere mit seinem Sohn Julius, zwei Postbotinnen, die die frohe Kunde verbreiteten und nicht zuletzt eine Buchdruckmaschine. Letztere erklärte immer wieder, was sie alles druckte – Bibeln in der Muttersprache, Noten und Texte von Liedern, Gebetsbücher, Kirchenordnungen und mehr.
Zwischendrin klang von der Orgel immer wieder die Melodie des Reformationsliedes „Ein feste Burg“. Zum Abschluss des Theaterstückes, das die Gäste in der voll besetzten Kirche mit reichlich Applaus belohnten, durften dann alle gemeinsam das Lied singen. Im Anschluss wartete im Gemeindehaus ein Lutherschmaus mit Einpöckisch-Bier.
