Telgte. Unter dem Motto „Comichelden“ stand dieses Jahr die Sommerkirche der Gesamtkirchengemeinde Peine. Den krönenden Abschluss – endlich mal bei gutem Wetter und draußen – gestaltete Pastor Markus Lenz im sonnigen Garten des St.-Johannis-Kirche.
„Heute ist es sogar ganz ausdrücklich erlaubt und erwünscht, im Gottesdienst einen Hut zu tragen“, begrüßte Pastor Lenz die Gäste und setzte sich selbst einen schwarzen Cowboyhut auf – ging es doch um Lucky Luke, den Helden, der schneller schießt als sein Schatten.
Zunächst gab es Wissenswertes zu der populären Comicfigur. 1946 hatte der Autor Morris die ersten Comics veröffentlicht, 1955 kam der von Asterix und Obelix bekannt Goscinny als Autor dazu. Nach dessen Tod 1977 gab es wechselnde Autoren. Neben den Comics, die allein in Deutschland eine Auflage von mehr als 30 Millionen erreichten, gab es auch Filme, Zeichentrickserien und viele Merchandise-Artikel.
„Begleitet wird Lucky Luke von seinem treuen Pferd Jolly Jumper und dem Hund Rantanplan, der eigentlich die im Gefängnis sitzenden Gegner wie die Daltons, Jesse James und Billy the Kid bewachen soll, aber leider etwas dumm ist“, erklärte Pastor Lenz.
Beachtlich sei, dass Lucky Luke sich immer auf die Seite der Gerechtigkeit, der Armen und Verfolgten stelle und dies mit Mut, List und Entschlossenheit angehe. Wohl jeder hätte ihn gerne an seiner Seite und in der heutigen Lage der Welt wünsche sich so mancher einen Helden, der es mit Autokraten aufnimmt.
„Und da ist dann auch die Verbindung zur Bergpredigt. Selig sind eben nicht die Reichen, die Machthaber, sondern die Armen und Verfolgten. Der Erfinder von Lucky Luke kannte die Bergpredigt ganz bestimmt, war er doch auf einer Jesuitenschule und sehr fromm. Heute heißt das Böse nicht mehr Jesse James oder Billy the Kid, trotzdem sind Helden und Hoffnungsstifter wie Lucky Luke weiter nötig. Sie können vielleicht nicht die Welt retten, aber doch viel Gutes tun“, schloss der Pastor.
Nach dem Segen gab es bei Kaffee und Kuchen noch Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und die Sonne zu genießen.